Labordiagnostik der Hepatitis-C-Virus-Infektion und Interpretation | |
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Hepatitis-C-Virus-AK | HCV-Antikörper werden in der Regel 6–8 Wochen nach Infektion nachweisbar. In Einzelfällen kann die Serokonversion deutlich länger dauern. Ein negativer Antikörpertest schließt somit eine frisch erworbene Infektion mit HCV nicht aus. Der positive Nachweis beweist den Kontakt mit HCV, kann aber nicht zwischen einer überstandenen oder aktiven Infektion unterscheiden. Grenzwertige Anti-HCV-Befunde bedürfen der Abklärung im RIBA (Rekombinanter Immunoblot). Anti-HCV soll bei allen Patienten mit auch nur leicht erhöhten Transaminasen bestimmt werden sowie bei Individuen aus den genannten Risikogruppen. Darüber hinaus empfiehlt in den USA das CDC, alle Erwachsenen zu testen, die zwischen 1945 und 1965 geboren wurden. |
Hepatitis-C-Virus-RNA | Ein positiver Befund beweist die aktive replikative Infektion. Positive Befunde werden quantifiziert, um das Ausmaß der Virämie zu überprüfen. Die HCV-RNA muss nach jedem positiven Antikörpertest bzw. nach negativem Antikörpertest bei Verdacht auf frische Hepatitis (insbesondere bei Dialysepatienten) durchgeführt werden. Die HCV-RNA-Testung ist auch indiziert bei Neugeborenen positiver Mütter, da hier mütterliche Antikörper im Blut nachweisbar sind und somit der Nachweis von Anti-HCV nicht verwertet werden kann. Außerdem wird die HCV-RNA zum Monitoring der antiviralen Therapie eingesetzt. Bei der Verwendung von Interferon und Ribavirin wurde die Viruskinetik zur Therapiesteuerung verwendet. Der Stellenwert bei der Therapie mit DAAs bleibt abzuwarten. |
Hepatitis-C-Virus-Genotyp | Die Genotypisierung diente bei Interferon und Ribavirin zur Festlegung des Therapieregimes (Dauer und Dosierung), ähnliches wird für die DAAs gelten. Als Methode der Wahl gilt die direkte Sequenzierung ausgewählter Genabschnitte (Core- und/oder NS5A-Region). |